Schluckstörungen

Schluckstörungen bei Kindern können in jeder Altersstufe auftreten. Dabei betrifft es sowohl Säuglinge als auch ältere Kinder. Bei den Säuglingen sind oft Frühgeborene betroffen, die beispielsweise nicht kraftvoll saugen können. Bei den älteren Kindern treten die Schluckstörungen meistens auf, wenn eine körperliche oder geistige Behinderung vorliegt.

Solche Schluckstörungen treten aber auch bei gesunden Kindern auf, die aber ein ungünstiges Schluckverhalten entwickelt haben. Das sogenannte Schluckmuster kann sich mitunter aber beispielsweise negativ auf die Entwicklung der Zahnstellung auswirken.

 

Ursachen für Schluckstörungen sind häufig:

 

Organische Schluckstörungen

Die organische Schluckstörung kann beispielsweise durch neurologische Erkrankungen mit Beeinträchtigung der Hirnentwicklung auftreten. Als Beispiel dient hier eine Körperbehinderung oder eine Störung der Hirnfunktion nach einem Unfall.

Wesentliche Merkmale bzw. Symptome sind:

  • Veränderungen der Flexibilität von Muskeln
  • und/oder Beeinträchtigungen im Bereich der Wahrnehmung (Sensibilität) von Mund- und Schluckmuskulatur
  • Lähmungen, durch den Kinder den Mund nur mit größerer Anstrengung schließen können
  • es gelingt ihnen nicht, die aufgenommene Nahrung ausreichend zu zerkleinern
  • Kinder verschlucken sich oft und nicht immer können sie ausreichend husten
  • im Zusammenhang haben die Kinder unterschiedliche Bewegungsprobleme
  • Kinder zeigen eine eher kraftlos wirkende, wenig aktive Muskulatur
  • bei anderen besteht eine sehr angespannte, zu hohe Muskelaktivität

 

Funktionelle Schluckstörungen (Myofunktionelle Störungen)

Funktionelle Schluckstörungen kommen bei Kindern vor, die sich im Verlaufe der Entwicklung das frühkindliche Schluckmuster im Verlauf der Entwicklung gegen ein normales Schluckmuster wie bei Erwachsenen aneignen. Diese Kinder fallen oft erst spät auf, wenn z.B. ein Kieferorthopäde die Zahn- bzw. Kieferentwicklung korrigieren möchte.

Hier sind die Symptome:

  • ein ungünstiges Schluckverhalten, bei dem im Wesentlichen die Zunge beim Schluckvorgang zu stark gegen die Zähne presst
  • die Basis ist hier ein muskuläres Ungleichgewicht, was bedeutet, dass manche Muskeln der Gesichts- und Schluckmuskulatur sind sehr aktiv sind, andere zu wenig
  • Mund steht oft auf (zu geringe Kiefer bzw. Lippenaktivität)
  • das Kinn sieht beim Schluckvorgang "gekräuselt" aus (zu starke Aktivität des Kinnmuskels)

Die logopädische Therapie setzt auf eine ausführlichen Beratung beim Beginn im Hinblick auf unterstützende Maßnahmen bei der Nahrungsaufnahme (Prävention - vorbeugend). Zusätzlich wird eine genaue Diagnostik durchgeführt, beginnend mit einer genauen Befragung zu den bisherigen Essgewohnheiten und z.B. dem Entwicklungsverlauf.

Durch diese Maßnahmen wird ein umfassender Einblick in die Lebensbedingungen des Kindes gewonnen. Alle, am Schlucken beteiligten Funktionsträger werden so weit, wie nur möglich, überprüft. Förderungsbedürftige Bereiche werden in Form einer ganzheitlichen Übersicht mit den Eltern besprochen und durchgeführt. Die Elternberatung und -anleitung sind auch hier ein unerlässlicher Baustein und dürfen nicht außer Acht gelassen werden.