Aphasie

...nennt man eine erworbene Sprachstörung nach Abschluss der Sprachentwicklung, die nach zentraler Hirnschädigung auftritt. Es liegt eine Störung im Bereich des Sprachzentrums (i.d.R. im linken Teil) des Gehirns vor.

Ursachen hierfür können ein Schlaganfall, eine Hirnblutung, unfallbedingte Hirnverletzungen, Hirntumore, entzündliche Erkrankungen des Gehirns und auch Hirnabbauprozesse sein.

Eine Aphasie wirkt sich auf die unterschiedlichen sprachlichen Ebenen (Sprechen, Verstehen, Schreiben, Lesen) aus.

Betroffene haben Probleme, gesprochene und Schriftsprache in der üblichen Weise zu verwenden.

Symptome sind:

  • Wortfindungs- und abrufstörungen, Suchverhalten ("...das ähh das das ähhh hmm das...")
  • unvollständige Sätze
  • vertauschte Anordnungen im Satzbau
  • Satzverschränkungen
  • Wortbedeutungsverwechslungen (statt "Stuhl" kommt "Tisch")
  • abweichende Wortformen (z.B. statt "Fisch" kommt "fusch")
  • überhöhte Sprechgeschwindigkeit
  • stockender Redefluss
  • Echolalien (unfreiwilliges Wiederholen der Äußerungen des Gesprächpartners)
  • Perseveration (unfreiwilliges Hängenbleiben an Laut, Silbe, Wort)
  • Sprachverständnisstörungen

u.v.m.

Es ist den Betroffenen z.B. nicht möglich Bücher und Zeitungen zu lesen, das Telefonieren wird schwierig, die Wünsche und Bedürfnisse können nicht geäußert werden, Briefe und Ansichtskarten können nicht geschrieben werden, der Nachbar wird nicht mehr verstanden, Dialoge im Fernsehen werden zum Rätsel. Dies sind nur einige wenige Beispiele.

Das Problem "Aphasie" betrifft auch die Kommunikationspartner (Anghörige, Freunde, Bezugspersonen, Ärzte, etc.). Diese können, die nicht mehr vollumfänglich vermittelbaren Redeabsichten des Betroffenen, so wie früher verstehen.

Die logopädische Therapie bezweckt auf vielseitige Weise eine Aktivierung bzw. einen Zugang zu den vorhanden, blockierten Zugängen der sprachlichen Regeln und Wörter. Die Therapie erfolgt alltagsorientiert, d.h. alltägliche relevante Tätigkeiten werden geübt (z.B. in einer Zeitung lesen, Einkaufszettel schreiben etc.). Kommunikative Leistungen werden z.B. mit Kommunikationsmitteln, wie Kommunikationsbücher und Sprachcomputer verbessert und unterstützt. Der Betroffene erlernt, sich ein gesprächsgünstiges Umfeld bzw. Situation zu schaffen.

Die Angehörigenberatung spielt eine wichtige Rolle!

 

Demenz

...nennt man eine "nicht-aphasische Sprachstörung" bzw. einen Sprachabbau.

Die Symptome zeigen sich in:

  • Verschlechterung der sprachlichen und kommunikativen Leistungsfähigkeit auf der Ebene der Wortbedeutungen und auf der Textebene
  • Texte sind ungenau und weitschweifig
  • Verlust in der Gesprächsführungskompetenz
  • gestörte Verwendung von Wortbedeutungen (semantische Störungen)
  • Störungen bei übertragenden Bedeutungen (z.B. Sprichwörter)
  • Verarmung des Wortschatzes
  • eingeschränkte Textproduktion und Textverstehen

Die logopädische Therapie bei Demenz-Patienten ist in erster Linie sprach- und kommunikationserhaltend orientiert. Desweiteren werden vorbeugend (präventiv) Kompensationsstrategien aufgebaut. Ebenso gehört eine Beratung der Angehörigen im Hinblick auf die Symptome, deren Folgen und den kommunikativen Umgang mit Betroffenen, dazu.